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1259. August 19. Glogau.

14. Kal. Sept.

Herz. Konrad v. Schlesien urkundet, dass Stephan, der Sohn des weiland Kast. v. Krossen Grafen Konrad zur Sühne für das dem Kloster Leubus durch Angriffe auf dessen Gut Messowe (Mehsow) angethane Unrecht zwei vom Vater ererbte Güter im Krossen'schen Sconevelde (Schönfeld) und Suhnowe (so Ledebur, aus der mir vorliegenden Abschrift möchte ich eher Sichnowe oder Sithnowe oder Sichuowe lesen, für eine noch jetzt vorhandene Ortschaft habe ich allerdings keinen ähnlich klingenden Namen gefunden, Seb. Dittmann in seinem Proarch. Lubense liest Sithnowe und allegirt dazu die o. unter No. 413 angef. Urk., doch liegt das in dieser erw. Gut Sitna im Distrikte von Kalisch), sammt der Gerichtsbarkeit und dem Kirchenpatronat (jedoch unbeschadet des stiftungsmässigen Eigenthums der Kirchen) und 7 Lehnshufen in Mehsow, wogegen ihm der Abt 27 Mk. Silber gezahlt hat. Stephan hat in Gegenwart des Herz. und der Barone hausta aqua juxta terre consuetudinem (vgl. Grimm Rechtsalterthümer 190) vollkommenen Verzicht geleistet.

Z.: Die Grafen Sulizlaus Kast. v. Glogau, Gebh. v. Wisenburg, Sbilut Hofrichter, Vlodimir, Peter d. S. des Theodoricus, Otto S. des Konrad Bruders des Gr. Steph., welcher dem Verzichte zustimmte, Budivojus Clipasino (so liest auch Dittmann, die ältere Abschr. hat Elipasino), Ocezlaus de Osetno, Bronizlaus und dessen Bruder (unsre Abschrift hat fratres) Theodoricus, Nic. de Zerem (Schrimm), Mart. Br. des Sbilut, ferner Mart. Cholomacz, Thartala (d. Abschr. Tharchala), Nic. S. des Olbram; ausgef. durch den Hofschreiber Heinr.


Angeblich aus dem Original, über dessen Verbleib Nichts bekannt ist, in Ledeburs allgem. Arch. VIII. 378, im P.-A. ist nur eine Abschr. des XV. Jahrb. in dem Leubuser Kopialb, sub sign. D. 204 f. 152 vorhanden.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.